Der Film – der mein Leben zeigt

In was für einer Welt befinde ich mich? Ob Mann, ob Frau, ich fühle mich in einem Spiel,  was da heißt: Liebe zu sein. Im Versuch, zu gefallen, im Versuch, zu genügen, im Versuch, wertvoll zu sein, stelle ich irgendwann fest, dass – obwohl ich mich doch so sehr bemühe – zu allem keinen Bezug habe. Es ist wie ein Film, den ich mir selbst anschaue, aber nicht in der Handlung mich wirklich befinde. Warum ist das so?

Vielleicht beginnt es mit der Wahrnehmung, dass ich nicht bei mir bin, sondern in allem Anderen was mich im Außen umgibt. Wo bin ICH zu Hause und wie bin ich in mir zu Hause?  Nicht in der Verbindung mit Personen (Kinder, Ehepartner, Familie), nicht in der Verbindung mit Gegenständen und Situationen, sondern im Mittelpunkt meiner Selbst.

Ich stelle mich an erster Stelle! Atme, spüre meinen Körper, nehme Verspannungen wahr. All das ist Jetzt. Diese Momente gehören ganz und gar mir. Ruhe entsteht und jetzt schaue ich durch meine Gedanken mir mein Leben an. Wie erlebe ich mich in meinem Leben, ob Familie, ob Arbeitsstelle, ob Freunde. Jetzt schau ich mir meinen Film bewusst noch einmal an, in dem Gewahrsein meiner Selbst.

Oh… ich erkenne: Da habe ich Angst, da bin ich frustriert, da müde immer alles zu tragen…. Ah… das alles bin ich. Diese Wahrnehmung ist eine tiefe Einsicht meiner Selbst. Ich offenbare mich selbst und erkenne meine Wunden. Indem ich im Hier und Jetzt bleibe und nicht Gedanken aus der Vergangenheit oder Zukunft zulasse, gebe ich mich dem Augenblick hin und nehme mich wahr. Die Gefühle, die sich ausdrücken und zeigen, denen gebe ich den Raum.

Wie kann ich jetzt mit diesem Gewahrsein die Außenwelt begegnen, ohne sie von mir zu weisen oder zu bekämpfen?

Indem ich mir ganz bewusst die Zeit schenke, es mir nur anzuschauen, jedoch nicht zu reagieren. Warum glaube ich, dass ich alles sofort regeln, besprechen oder analysieren muss? Es bin nicht ich, die das möchte, sondern mein Verstand. Das erkenne ich jetzt und reagiere nicht, sondern schau es mir nur an. Sind die Emotionen sehr hoch, gehe ich aus dem Raum und bitte um eine bewusste Pause. So kann auch die Außenwelt nicht reagieren, denn ich bin es nicht, die es zulässt.

Auch wenn ich nichts geklärt habe, habe ich mir Ruhe und Frieden geschenkt. Ob es die Anderen im Außen annehmen, spielt für mich keine Rolle mehr. Denn ich bin es, die die Verantwortung übernommen hat, für mich zu sorgen. Das ist liebevoller Ausdruck meiner Selbst.

Wenn ich jetzt nochmals auf meinem Film schaue, berührt es mich. Ich sehe mich kraftvoll, selbst entscheidend, selbst reflektierend und selbst wahrnehmend. Werde mir auch bewusst, wenn Veränderungen anstehen und leite diese ein, weil ich mir wichtig bin … und weil ich mich liebe. Ich lebe jetzt bewusst meinen eigenen Lebens-Film…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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